Schlagwort: Gilles Deleuze

Unbewegte Bewegungsbilder

Comic wie Film können als Bewegungsbilder aufgefasst werden. Ein Kernelement solcher Bewegungsbilder ist die Unterbrechung der Wahrnehmung. Doch wenn ihre Wahrnehmung immer gebrochen ist, so muss auch ihre theoretische Beschreibung auf diesem Element des Bruches fußen. Was also nötig wäre, ist eine Ästhetik des Bruches. Diese müsste den Bruch als ordnendes Element der Wahrnehmung selbst bestimmen, müsste zeigen wie Wahrnehmung innerhalb einer Unterbrechung, einer Pause, einer Irritation neu entstehen, sich neu orientieren oder neu bewertet werden kann.
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Der Voyeur als Voyée

Im ersten seiner beiden Kinobücher Das Bewegungs-Bild schreibt Gilles Deleuze: „Ein Affektbild ist eine Großaufnahme und eine Großaufnahme ist ein Gesicht.“ Geht man nach dieser Definition ist jedes einzelne Bild in Abbas Kiarostamis Film Shirin sicherlich ein Affektbild. Der Film besteht – über 90 Minuten – rein aus Großaufnahmen von Gesichtern, genauer von 113 Gesichtern professioneller Schauspielerinnen, während sich diese (anscheinend) in einem Kino einen Film ansehen. Und tatsächlich sind die gezeigten Bilder höchst affizierend.
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