Schlagwort: Comic

Der männerlose Male Gaze

Der Film La Vie d’Adèle hat bereits seit seiner Premiere für einige Diskussionen gesorgt. Trotz vielfachen Lobes und dem Gewinn der Palme d’Or wurde der Film von einigen (speziell queeren) Kommentator*innen heftig kritisiert. Ein häufig benutztes Stichwort in dieser Kritik war hierbei der male gaze. Dem Regisseur Kechiche wurde vorgeworfen, einen männlichen, voyeuristischen Blickwinkel im Film zu forcieren. Dies mag zunächst überraschend da es keine männliche Figur gibt, die durchgehend oder auch nur regelmäßig präsent wäre und an die ein male gaze anknüpfen könnte. Sofern ein männlicher Blickwinkel in diesem Film besteht, muss dies also ein körperloser, unvermittelter male gaze sein.
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Unbewegte Bewegungsbilder

Comic wie Film können als Bewegungsbilder aufgefasst werden. Ein Kernelement solcher Bewegungsbilder ist die Unterbrechung der Wahrnehmung. Doch wenn ihre Wahrnehmung immer gebrochen ist, so muss auch ihre theoretische Beschreibung auf diesem Element des Bruches fußen. Was also nötig wäre, ist eine Ästhetik des Bruches. Diese müsste den Bruch als ordnendes Element der Wahrnehmung selbst bestimmen, müsste zeigen wie Wahrnehmung innerhalb einer Unterbrechung, einer Pause, einer Irritation neu entstehen, sich neu orientieren oder neu bewertet werden kann.
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